Christus, unser König, und die muslimische Endzeiterwartung unserer Tage

Papst Pius XI. hat der Kirche mit der Enzyklika „Quas primas“ vom 11. Dezember 1925 das Christkönigsfest geschenkt, damit am letzten Sonntag im Oktober „die im Verlaufe des Jahres gefeierten Geheimnisse des Lebens Jesu Christi durch das Christkönigsfest gleichsam ihre Vollendung und ihre Krönung“ erhalten. Und „ehe wir die Glorie aller Heiligen feiern, verherrlichen Wir den, der in allen Heiligen und Auserwählten triumphiert“ (ebd.).
Viele wissen mit diesem Fest heute nicht mehr viel anzufangen, leben wir heute doch in einer so genannten „Demokratie“! Pius XI. hat dieses Fest jedoch bewusst auch nach der Abdankung vieler weltlicher Monarchien eingeführt, um daran zu erinnern, dass alle weltliche Macht, egal, wie sie ausgeübt wird, nicht von sich aus Absolutheit beanspruchen kann, sondern immer nur in Stellvertretung und in Anerkennung eines höheren Gebotes als nur jenes der menschlichen Willkür: Das Gebot der Gerechtigkeit, Heiligkeit und Wahrheit, für das Gott selbst den Menschen in Liebe erschaffen hat und in dem allein der Mensch seine Erfüllung und auch die Begründung und Rechtfertigung für alle menschlichen Gebote finden kann und soll.
Christi Königtum weist also über alle menschliche Macht hinaus und überragt sie. „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ (Joh. 18,36), hat Er zu Pilatus gesagt, der über ihn als „irdischer“ Richter zu Gericht saß. Und doch ist Er ein König, nämlich DER König, der gerade auf diese unsere Welt herniederstieg, um hier Sein Reich zu erbauen: „Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe!“ (Mt. 4,17). „Ja, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme“ (Joh. 18,37)!
Nicht nur als Gott, sondern auch als Mensch ist Jesus König: Er stammt aus dem königlichen Geschlecht Davids, aus dem der Messias als der neue König der Juden hervorgehen sollte, er verkündete die Gebote Gottes in menschlicher Gestalt und gab sich für unsere Sünden hin in einem wahren menschlichen Leiden und in einem menschlichen Tod, den Er besiegte durch Seine Auferstehung in einem menschlichen Leibe. „Gott, der Herr, wird Ihm den Thron Seines Vaters David geben. Er wird herrschen in Ewigkeit, und Seines Reiches wird kein Ende sein!“ (Lk. 1,33).
Durch Seinen Tod und Seine Auferstehung hat Er uns die Tür zum Reiche Gottes geöffnet und so die durch die Sünde verursachte Trennung von Gott aufgehoben. Wir sind berufen, mit Ihm in Seinem Reiche zu herrschen in Ewigkeit (vgl. Lk. 22,28). Um an diesem Reich des Himmels Anteil zu erhalten, müssen wir uns aber auch mit unserem König Christus hier auf Erden vereinigen in der Nachfolge. Christus kam ja nicht in Prunk und mit Macht und Gewalt wie die irdischen Könige. Er kam nicht hoch zu Ross, sondern demütig reitend auf einer Eselin (Mt. 21,6ff.), und erfüllte so, was schon das Alte Testament für das Kommen des wahren Königs vorausgesagt und erwartet hatte: „Sagt der Tochter Sion (Sion war der Tempelberg zu Jerusalem, Anm.): Dein König kommt zu dir voller Sanftmut. Er sitzt auf einem Esel, auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttieres“ (Zach. 9,9).
Gerade in dieser demütigen Haltung erweist er sich als der wahre König: Sein Königtum will nicht die äußere Unterdrückung, sondern die innere Zustimmung und Bejahung der Liebe! So baut es nicht auf Zwang, sondern auf Freiheit, und es zählen nicht nur die Hohen, wie es bei irdischen Reichen oft der Fall ist, sondern alle, ja der wahre König geht gerade denen nach, die in Gefahr sind, verloren zu gehen.
Immer mehr zeigt sich in der heutigen Welt, wie notwendig es ist, dass alle Menschen sich diesem König Christus unterwerfen, dass sie seine Gebote anerkennen und befolgen. Gott will die Verwirklichung der Liebe, aber Er will auch hier die Freiheit. Dieser von Gott und damit von der Liebe geforderte Einsatz für Gerechtigkeit und Wahrheit muss natürlich das Unrecht und die Ungerechtigkeit in Schranken weisen, notfalls auch mit Gewalt und Zwang (weswegen ja auch staatliche Gewalt notwendig ist). Aber es ist hier nur der Widerstand gegen die Gewalt des Bösen, verstanden als eine Art Not-Wehr, aber kein Zwang zur Bejahung des Guten sinnvoll vorstellbar, weil die Liebe selbst ja nur in Freiheit verwirklicht werden kann.
Hier unterscheidet sich christliche Mission von muslimischer Auffassung von Bekehrung. Christen sollen Menschen für das Reich Gottes gewinnen, nicht indem sie aufgerufen werden, die Ungläubigen zu vernichten, sondern indem sie selbst zum Licht werden, welches das Licht Gottes widerspiegelt: „Ihr seid das Licht der Welt … So leuchte euer Licht vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Mt. 5,14.16). Im Christentum ist das Gericht ganz Gott überlassen: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet … Was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, den Balken aber in deinem Auge beachtest du nicht?“ (Mt. 7,1.3). In der muslimischen Tradition aber sind die Gläubigen diejenigen, welche die Ungläubigen richten und ausrotten sollen.
Warum ziehen heute so viele – und oft auch junge – Muslime aus „Glaubensgründen“ in einen angeblich „heiligen“ Krieg, warum begehen sie dabei oft grausame, ja bestialische Verbrechen? Überrascht und erschrocken fragt die westliche Gesellschaft, wie so etwas möglich ist, handelt es sich doch von außen betrachtet oft um „gut integrierte“ und in ihrer Nachbarschaft auch oft als unauffällige, nicht als verbrecherisch wahrgenommene Menschen.
Was ist los? Warum tun sie so etwas? Wie kann das sein? Was hat sie dazu geführt? Diese Fragen stellen sich viele Menschen. Was sind die Ursachen? Frustration? Hass? Perspektivlosigkeit? Eine verfehlte Politik?
Es mögen verschiedene Faktoren sein, die zusammenwirken und sich gegenseitig verstärken, eines aber scheint dennoch immer eine wichtige Rolle zu spielen: Die „Religion“ des Islam. Es geht hier nicht darum, Moslems als Personen in ein schlechtes Licht zu stellen. Doch die Berufung auf ihre Religion bei diesen „Kämpfern“ als die eigentliche Triebfeder solchen Handelns kann nicht übersehen werden. Nicht nur Mohammed nehmen sie sich als Vorbild, sondern auch die Erwartung des Jüngsten Tages, wie er diesen ihnen vorgestellt hat. Und diese Erwartung gehört ganz zentral zum muslimischen „Glauben“: „ Wahrhaft gerecht ist der, welcher an Allah glaubt und an den Jüngsten Tag und an die Engel und das Buch und die Propheten“ (Sure 2,178).
Merkwürdigerweise erwarten auch sie die Wiederkunft des „Messias“ Jesus in Damaskus (Syrien!), der am Ende einen Lügen-Messias mit dessen Anhängern besiegen soll, allerdings in Form einer irdischen Schlacht und durch Waffengewalt, nachdem nachdem ein „Mahdi“, ein „rechtgeleiteter“ Nachkomme aus dem Geschlecht Mohammeds, ein weltweites Kalifat errichtet hat, in dem alle Nicht-Muslime entweder im Sinne des Islam „gläubig“ oder „getötet“ werden müssen.
Diese muslimischen Auffassungen stehen natürlich diametral dem gegenüber, was Jesus selbst uns vom Ende der Welt vorausgesagt hat: Nicht irdische Gewalt wird den Sieg über das Böse bringen, die Jünger Jesu sollen nicht andere töten, sondern sie sollen sich auf Verfolgungen gefasst machen: „Alsdann wird man euch der Drangsal überliefern und euch töten; um meines Namens willen werdet ihr von allen Völkern gehasst sein. Dann werden viele zu Fall kommen, einander verraten und hassen. Falsche Propheten werden in großer Zahl auftreten und viele irreführen. Weil die Gottlosigkeit überhand nimmt, wird die Liebe bei den meisten erkalten. Wer aber ausharrt bis ans Ende, wird gerettet werden. Diese Frohbotschaft vom Reich wird in der ganzen Welt verkündigt werden zum Zeugnis für alle Völker. Dann erst kommt das Ende“ (Mt. 24, 9ff.). Der „muslimische Jesus“ wird also ein falscher „Christus“ und ein falscher „Prophet“ sein, einer von denen, vor welchen uns Christus selbst gewarnt hat.
Aber auch alle anderen "Religionen", welche die Vergebung Christi ablehnen und nur auf Vergeltung und Selbsterlösung setzen, bedrohen das wahre Leben der Menschen, erst recht natürlich die gottlosen Ideologien und Systeme. Was wir heute erleben, wird immer mehr zu einem Szenario weltweiter Bedrohung, das man sich vor wenigen Jahren noch gar nicht vorstellen konnte. Während alle immerfort von Einsatz für den „Frieden“ reden, vermehren sie doch überall Gewalt, so dass niemand mehr sagen kann, ob sich hier ein weltweiter Strudel des Chaos zu zeigen beginnt, der schließlich alles verschlingt und dem sich niemand mehr entziehen kann.
Als Christen sind wir aufgerufen, allen falschen „Messiassen“ und falschen Heilslehren, in welcher Weise auch immer sie auftreten mögen, zu widerstehen. Das können wir aber nur, wenn wir unseren Blick auf Christus und auf Seine Liebe heften, mit der Er zu uns gekommen ist, um uns zu erlösen, und bereit sind, Ihm in Wahrheit nachzufolgen!
Wo Christus als König zurückgewiesen wird, verirrt sich die Welt immer mehr im Verderben. Deshalb können die immer bedrohlicher werdenden menschlichen Anstrengungen, der Welt das „Heil“ ohne Christus zu bringen, nur Versagen und Unheil befördern. Nicht nur wir Christen, die ganze Welt braucht Jesus Christus, der uns Heil und Versöhnung mit Gott und den Menschen schenken will! Nicht nur in der einzelnen Seele, sondern in der Welt als Ganzes tobt ein Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Wahrheit und Lüge, zwischen wahrer Gotteskindschaft und Tod.
Selbst weltliche und liberale Medien können heute nicht mehr einfach bei religiöser Gleichgültigkeit stehen bleiben, immer mehr Menschen sind gezwungen, sich zu fragen, ob das „Dogma“ der neuzeitlichen „Aufklärung“ wirklich der Wahrheit entspricht, welches behauptet, dass es nicht so wichtig sei, welcher Religion Menschen anhängen, weil es ja letztlich immer der gleiche Gott sei, den sie verehrten, wie es ja schon Lessing einst in Bezug auf die monotheistischen Religionen mit seiner von vielen auch heute noch eifrig beklatschten „Ringparabel” weis machen wollte.
So konnte man beispielsweise in „Die Welt“ lesen: „Wenn im Namen des Islam Grausamkeiten begangen werden, heißt es immer, die Terroristen pervertierten eine friedliche Religion. Stimmt das wirklich? … Langsam werden wir in eine Diskussion gezogen, die wir vermeiden wollten. Es ist eine Diskussion, die die westliche Welt eigentlich seit der Aufklärung mehr oder weniger beerdigt hatte… Plötzlich sind wir zurück auf einem moralischen und ethischen Gelände, das wir meiden wollten… Wir müssen uns sogar in eine unerfreuliche Diskussion über Religion begeben… Wir möchten uns nicht von der Idee verabschieden, dass toleranter Kulturrelativismus keine Grenzen kennt… Unsere verantwortlichen Führer wiederholten immer wieder, dass der Islam – ich bitte um Entschuldigung, dass ich das so ungehobelt sage, aber das ist ja gerade das Thema, um das wir einen Bogen machen – eine Religion des Friedens sei. Jedes mal sagten sie der nicht islamischen Welt, dass islamische Terroristen nur dem Namen nach islamisch seien. Dass sie eine Perversion einer friedlichen Religion seien. Eine Weile lang hat das funktioniert. Aber die Enthauptungen, die wir gerade in Syrien und im Irak erleben, machen es immer schwerer, einige unangenehme Ahnungen über diese große abrahamitische Religion namens Islam zu unterdrücken…
Die Enthauptungen zwingen uns, die zentrale Figur des Islam zu bewerten, den Propheten Mohammed, denn die Mörder erklären, sie handelten in Mohammeds Sinne. Sie wollen auch uns alle enthaupten, wenn wir uns ihnen nicht beugen. Was für ein Plan! … Mohammed ist ein Häuptling, ein Mann, der extreme Gewalt wie Massenmord anwendet, um seine Ziele zu erreichen. Eine objektive Lektüre des Koran hinterlässt den Eindruck, dass der Frieden des Islam ein Frieden der Unterwerfung ist – das ist die wörtliche Übersetzung des Wortes Islam – und dass der Islam sich nicht nur als Religion versteht, sondern auch als ein ideologisches Programm, mit dem die Gesellschaften reorganisiert werden sollen... Aber ist es klug für einen aufgeklärten Postmodernisten, solche Schlussfolgerungen zu publizieren? Wer möchte schon als rassistisch oder islamophob bezeichnet werden? … Im kulturrelativistischen Europa sind alle Religionen gleich. …
Und doch reklamieren die Mörder des Islamischen Staates für sich, die wahren Erben des Propheten Mohammed zu sein – und wenn man den Koran und die Hadith (die vielen Geschichten aus Mohammeds Leben) gelesen hat, fällt es einem wirklich schwer, ihnen darin zu widersprechen. Aber besser, man hält den Mund angesichts der unangenehmen Schlussfolgerungen.
Es ist eine unbestrittene Tatsache, dass die meisten Muslime auf der Welt friedlich sind, während eine winzige Minderheit von einigen Tausend jungen Leuten nach Syrien reist, um der Welt den Lebensstil Arabiens im siebten Jahrhundert aufzuzwingen. Und die weltweit 1,3 Milliarden Muslime bleiben zu Hause. Sie verharren verwirrt, zweifelnd, schweigend ... Sie bleiben zu Hause, weil sie wissen, dass diese Mörder die Regeln des Propheten wörtlich nehmen – und sie selbst nicht. Die Anwendung des reinen Islam kann zum Massenmord führen – mit diesem inakzeptablen Gedanken kann die Mehrheit der Muslime nicht leben…“.
(Leon de Winter,in: Die Welt 11.09.14, http://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article132122872/Vorbild-Mohammed.html )
Ähnlich schreibt „Die Presse“: „Unter arabischen Religionsgelehrten bleibt der IS-Fundamentalismus tabu… Zugleich haben die blutrünstigen Gotteskrieger – im Wechselspiel mit dem hilflosen Formel-Islam des geistlichen Establishments – die tiefste Legitimationskrise ihrer Religion in der Moderne ausgelöst.
Der saudische Obermufti brauchte mehr als zwei Monate, bis er zu den Islam-Barbaren den Mund aufmachte. Tabu bleibt auch die ideologische Verwandtschaft zwischen Saudiarabiens salafistischen Weltmissionaren und dem IS-Verhaltenskodex. Kein Wunder, dass niemand mehr überzeugend erklären kann, wie das moralische Fundament des Islam aussieht. Der sunnitische Islam kann seine Kernbotschaft nicht mehr kohärent formulieren und vermitteln. Traditionelle Theologie und Ausbildung sind modernen Herausforderungen nicht gewachsen“ ("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.09.2014, www.livenet.ch/themen/gesellschaft/international/asien/262374-ueberall_werden_zeltkirchen_eroeffnet.html).
Während also sogar Medien und auch viele nicht sehr besonders religiöse Menschen immer deutlicher erkennen, dass es nicht gleichgültig ist, welcher Religion man angehört, sprechen auffallenderweise oft „moderne Kirchenvertreter“ nicht davon.
Was soll man davon halten, wenn Joh. Paul II. 1999 den Koran mit einem Kuss geehrt und auch sonst immer betont hat, dass wir mit den Moslems den gleichen Gott anbeten? Und wenn Franziskus am 20 Januar 2014 beim Welttag der Migranten und Flüchtlinge zu diesen nur gesagt hat: „Indem wir dieses Kreuz tragen, teilen wir unsere Erfahrung, um aus unseren Herzen die Krankheit auszureißen, die unser Leben vergiftet… Die Christen mögen es mit der Bibel machen und diejenigen, die Muslime sind, mit dem Koran. Der Glaube, den eure Eltern euch beigebracht haben, wird euch immer helfen, vorwärts zu kommen“(http://medias-presse.info/pape-francois-le-coran-pour-avancer/6158 ). Ist es also gleich, welcher Glaube der Eltern es ist? Wird uns jeder „Glaube“ unterschiedslos „helfen, vorwärts zu kommen“ oder das von Gott für den Menschen bestimmte Ziel zu erreichen?
Vielleicht ist der moderne Islamismus eine Geißel Gottes für die Gleichgültigkeit und für den Abfall großer Teile der modernen Christenheit. Neuerdings bedrohen islamistische Kämpfer ausdrücklich auch Rom. Und zwar nicht deshalb, weil es ihnen persönlich um Beute oder Vergeltung geht. Sondern weil dies eine der zentralen Erwartungen des Islam für die Endzeit darstellt, dass Rom von den Moslems erobert werden soll, dass der nach Mohammeds Lehre vorgestellte „Jesus“ wiederkehren und die Christen alle auffordern werde, das Kreuz zu verwerfen und den Islam Mohammeds anzunehmen. Eine Kopfsteuer, die bisher in der Geschichte von denen eingehoben werden konnte, die in eroberten Ländern nicht zum Islam übertreten wollen (weswegen Christen und Juden in der Geschichte als gute Einnahmequelle von muslimischen Herrschern auch gerne toleriert wurden), soll es dann nicht mehr geben. Wer den Islam dann in dieser Endzeit nicht annehmen will, der soll ausnahmslos getötet werden. Auch Jerusalem soll dann von den Moslems zusammen mit den ehemaligen Christen erobert werden und ein muslimisches Kalifat errichtet werden, das über die ganze Erde durch das Gesetz Allahs herrschen soll.
Nach muslimischer Auffassung ist der moralische Verfall und ein ausuferndes Chaos auf der Welt ein Vorzeichen für den Anbruch dieser Endzeit. Es ist somit mehr als nur eine Ironie der Geschichte, dass gerade diejenigen, welche den moralischen Verfall vorantreiben und deshalb das Christentum und seine moralische Autorität schwächen wollten, indem sie Unmoral und religiöses Chaos verbreiten, indirekt weltweit den Islamismus herausfordern, der sich selbst ja als „Korrektiv“ gegenüber diesen Tendenzen versteht und am Ende nur „Bekehrung“ oder Tod für alle „Ungläubigen“ übrig lassen will.
Immer mehr erscheint es geboten, dass auch die Menschen im ehemals christlichen „Westen“ sich mit der Religion des Islam tiefer auseinandersetzen, vor allem, weil der Anteil der Moslems an der Bevölkerung in vielen westlichen Ländern auf Grund der höheren Geburtenrate stetig steigt. In vielen Städten und Regionen stammt nur noch eine Minderheit von Neugeborenen aus christlichen Familien, so dass in wenigen Jahren mit einer erheblichen Umschichtung der erwachsenen, wahlberechtigten Bevölkerung zu rechnen ist. Jetzt schon sind in zahlreichen Städten des ehemals „christlichen Abendlandes“ Christen längst nur noch eine Minderheit, erst recht die wahrhaft gläubigen. Und Moslems gewinnen auch in unserer, ehemals vom Christentum geprägten, Gesellschaft erstaunlich viele Anhänger, und zwar nicht weniger seit dem 11. September 2001 und den Anschlägen in Amerika, sondern sogar mehr!
In einem Wert-Vakuum scheint sogar eine gewaltbereite Religion Zuspruch zu finden, die vorgibt, gegen die Verderbnis der Massen und ihrer politischen Führer aufzustehen. Dies ist ein Zeichen der Verblendung, aber auch ein Hinweis darauf, wie wenig das Evangelium verkündet wird, wie wenig viele Christen diese Botschaft des Evangeliums und Jesus Christus überhaupt noch kennen oder kennen wollen, so dass viele der Finsternis mehr glauben als dem Licht Gottes. Ehemalige Moslems beklagen dieses Verhalten der Christen, nämlich dass sie kaum mehr bereit sind, die frohe Botschaft zu verkünden. Viele erzählen von sich, wie eher zufällig sie auf das Evangelium gestoßen sind und sich von der großartigen Lehre Christi und der Begegnung mit Seiner Liebe ganz überwältigt, aber völlig allein und ohne wirklichen Halt an den Christen gewesen seien.
Natürlich, Gottes Wege sind unergründlich, und vielleicht war gerade diese lange und anstrengende Suche oft notwendig, um wirklich gute und nachhaltige Frucht zu bringen? Möglicherweise ist die Gnade vielen auch durch das stille Gebet von Christen geschenkt worden, die manchmal wenig gangbare Wege finden, die wirklichen Suchenden zu erreichen. Bekehrte Moslems berichten jedenfalls auffallend oft über bemerkenswerte Gnaden, Erscheinungen oder innere Erleuchtungen, die sie auf ihrem Weg zu Jesus Christus erlebt haben. Aber dennoch bleibt es zu beklagen, dass viele Christen ihren Mitbürgern so wenig Wegweiser zur Frohbotschaft Jesu Christi sind oder sein können.
Christlich gewordene Moslems – und derer gibt allerdings bemerkenswert viele, allein in Afrika lassen sich jeden Tag Tausende taufen! – weisen auch darauf hin, dass das wahre Gefühl unter Moslems, vor allem unter den wirklich nachdenklichen, das einer immer offenbar werdenden Schwäche ihrer Religion sei. Die scheinbar neue Stärke eines Islam der Gewalt sei nichts anderes als ein verzweifeltes Aufbäumen einer für ihre „Gläubigen“ selbst unglaubwürdig gewordenen Religion, für viele andere aber auch ein nachhaltiger Anstoß zur geistigen Auseinandersetzung darüber, ob denn eine solche Religion wirklich die wahre sein könne.
Viele Muslime distanzieren sich inzwischen auch offen von dieser ausufernden Gewalt, teils weil sie selbst das Unmoralische darin erkennen, teils weil sie sich auch gegen sie selbst richtet, die als „Heuchler“ oder als Angehörige anderer Richtungen des Islam von den muslimischen „Gotteskriegern“ verfolgt werden. Aber nicht jede Distanzierung bedeutet eine klare Verwerfung der Gewalt, viele Muslime meinen auch nur, dass die Terroristen den Islam deswegen falsch verstehen, weil die Zeit der endgültigen Vernichtung der Andersgläubigen noch nicht gekommen ist.
Und dennoch finden viele auch gerade durch dieses „falsche Verstehen“ den Weg zur Wahrheit und zum wahren König Jesus Christus: „In den Flüchtlingslagern wenden sich Dutzende irakischer Familie dem christlichen Glauben zu… ‚ ‘Überall werden Zeltkirchen eröffnet’, sagt ein Leiter von ‚Christian Aid Mission’. ‚Mit all ihren grossen Bedürfnissen und schwierigen Situationen, durch die sie gehen, danken sie Gott, dass er in ihren Herzen wohnt’“. (http://www.livenet.ch/themen/gesellschaft/international/asien/262374-ueberall_werden_zeltkirchen_eroeffnet.html)
Leider finden aber diejenigen, die sich heute taufen lassen, oft nicht zur Kirche, sondern nur zu irgendwelchen „christlichen Gemeinschaften“, weil Katholiken sich kaum mehr um ihren Auftrag, den sie von Christus erhalten haben, kümmern. Doch auch wo der Mensch versagt, kann Gott noch Wege finden, dass die Menschen schließlich zur Wahrheit gelangen.
Vor allem wir selbst sollten uns unserer Verantwortung bewusst bleiben, dass wir das Licht Gottes vor den Menschen nicht verbergen, sondern in unserem Leben leuchten lassen. Das muss uns besonders heute klar werden, da wir erleben, welche Gefahr es bedeutet, wenn Menschen das Licht Jesu Christi nicht kennen.
Öffnen wir unsere Herzen unserem König, dass Sein Reich in uns und unter uns erscheine, und Sein Gebot immer mehr verwirklicht werde. Nur so finden die Menschen das wahre Leben in Liebe, Friede und übernatürlicher Freude, welche die Welt so sehr braucht und die man heute fast nirgends mehr finden kann!
Deshalb beten auch wir mit der ganzen katholischen Kirche am Christkönigsfest im Weihegebet an das heiligste Herz Jesu: „Viele haben Dich leider niemals erkannt, viele haben Deine Gebote verachtet und Dich von sich gestoßen. Erbarme Dich ihrer aller, o gütigster Jesus, und ziehe alle an Dein heiligstes Herz!“
Möge das Herz unseres milden Königs Jesus Christus auch unser Herz verwandeln, damit auch durch uns die Liebe Christi die Herzen der Menschen erreichen und so das Antlitz der Erde erneuern kann!

Thomas Ehrenberger

 

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